
Rilke in Blau
Ein Freund veranstaltet eine Matinée bei sich zuhause. Es wird Rilke gelesen, Musik gibt es auch. Für diese Veranstaltung wünscht er sich ein Gemälde leihweise für die Bühne. Ein blaues Bild. Sozusagen eine Untermalung für den Rilke und die Musik. Er sagt, er wolle gar nicht so viel verraten. Es ginge um Gott und die Welt. Und um das Leben an sich, das ja eine ernste Sache sei, der Tod übrigens auch. Das blaue Bild solle ohne allzu viele Vorinformationen zur Thematik intuitiv gemalt werden. Rilke sei mir bekannt, was natürlich stimmt. Trotzdem ist es ungewohnt, auf die sonst übliche Recherchearbeit, die den künstlerischen Prozess einleitet, zu verzichten. Das blaue Bild startet – der Vorgabe folgend – ohne ein Einlesen in das Leben und Werk Rilkes.
Es ist ein genussvolles Malen: Indigo, Coelinblau, Aquamarin, Cyan, Phthaloblau, Preußischblau. Die Welt der Blautöne scheint unendlich und ist ein Kosmos für sich.
Nachdem das Gemälde fertig ist, wird Rilke gelesen. Nach der Lektüre von „Blaue Hortensie“ ist sicher: Es wird ein zweites blaues Bild geben.
Werkstitel: Rilke in Blau
Stil: Abstrakte Malerei
Technik: Mischtechnik
Material: Feinste Künstler-Acrylfarben, Leinwand auf Holzkeilrahmen
Format: 70 x 70 x 1,8 cm
Entstehung: 04/2024